, , ,

„This call is from Europol“: Neue Betrugsmasche per Telefon

„This call is from Europol“: In den vergangen Wochen wird immer öfter bekannt, dass Kriminelle eine neue Betrugsmasche am Telefon für sich entdeckt haben. Sie geben sich als „Ermittler“ von Europol (Europäisches Polizeiamt zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität) aus und versuchen dadurch ihre Anrufer in Drucksituationen zu bringen, um Geld bzw. Daten von ihnen zu ergaunern. Im folgenden Blogbeitrag wird erklärt, wie Sie richtig auf solche Anrufe reagieren sollten.

Das Telefon klingelt

Szenen wie diese spielen sich derzeit in vielen Haushalten in Deutschland und anderswo ab: Das Telefon klingelt und neuerdings auch vermehrt das Handy. Nach dem Start ertönt eine Stimme aus dem Computer: „This call is from Europol. We would like to inform you, that your identity card number is in missuse. For more information please press 1“. Wenn Sie dann die Zifferntaste auf Ihrem Telefon drücken, haben Sie den Betrüger bereits einen Schritt näher gebracht.

Das passiert, wenn Sie dran bleiben und den Anweisungen folge leisten…

Sie werden nun zu einem vermeintlichen Europol-Sachbearbeiter weitergeleitet, der in englischer Sprache mit indischen Akzent zusätzliche ausgedachte Informationen zu Ihrem Identitätsmissbrauch macht. Es wird behauptet, die „ID“ der angerufenen Person sei für eine Straftat genutzt worden, weshalb umgehend eine Zusammenarbeit zwischen Europol und dem Anrufer unumgänglich sei. Ansonsten würden „schwerwiegende Folgen“ bis zur Gefängnisstrafe drohen.

Wenn Sie jetzt noch länger im Gespräch bleiben werden Sie angewiesen, Ihr Vermögen auf Ihrem Konto zu schützen und zwar dadurch, dass Sie in einem Laden Google Play Karten kaufen, um anschließend die Gutscheinkartennummern an den Telefongesprächspartner weiterzuleiten. Des Weiteren werden Sie auch nach Ihrer Personalausweisnummer gefragt. Mit dieser Information verfügen die Betrüger dann über eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Abschluss von Verträgen.

So warnt die Polizei vor dem Betrug

Wie die NRW-Polizei kürzlich warnte, ist dies bei weitem nicht die einzige Betrugsmasche. Auch mit anderen Geschichten setzen mutmaßliche Mitarbeiter von Europol oder Interpol ihre Opfer massiv unter Druck. Dabei handelt es sich um Straftaten, an denen die angerufene Person oder ihre Familie und Freunde beteiligt sein sollen. Die NRW-Polizei schreibt: „Kriminelle geben zum Beispiel vor, dass ein aufwendiges Ermittlungsverfahren ansteht und auch Ihr Bankkonto betroffen ist. Wer keine Angaben macht, dem droht eine Freiheitsstrafe“. Besonders problematisch ist dabei, dass Interviews teilweise Stunden dauern, was den Druck auf die Betroffenen erhöht. Und unterm Strich heißt das Ziel immer: Geld. Anrufer fordern ihre Opfer auf, große Geldbeträge auf ein eigens erstelltes Kryptowährungskonto oder auf ein ausländisches Konto zu überweisen.

So handeln Sie richtig

Polizei, BKA und Verbraucherschützer warnen eindringlich vor Europol-Betrügern. Kommt ein Anruf von Europol oder Interpol, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Betrugsversuch. Experten empfehlen daher:

  • Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf und drücken Sie keine Taste auf Ihrem Telefon, selbst wenn Sie durch eine aufgezeichnete Nachricht dazu aufgefordert werden.
  • Niemals persönliche Daten oder Informationen über ihre finanziellen Verhältnisse heraus geben.
  • Niemals Geld an Unbekannte übergeben bzw. überweisen.
  • Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, benachrichtigen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle. Sollten Sie tatsächlich einen finanziellen Schaden erlitten haben, melden Sie diesen bitte umgehend und bringen Sie ihn zur Anzeige.

Beste Vorbereitung, um nicht in so eine Drucksituation zu geraten

Um das Sicherheitsbewusstsein sowohl im Privatleben als auch im Geschäftsleben zu fördern, empfehlen wir Ihnen sich bzw. Ihre Mitarbeiter zu schulen. Keine Sorge: Das müssen Sie nicht selbst übernehmen. Es gibt Schulungsprogramme (sogenannte Security-Awareness-Trainings), die sich speziell darauf konzentrieren, Sie oder Ihre Mitarbeiter für die perfiden Methoden der Kriminellen zu sensibilisieren. Damit reduzieren Sie das Risiko, dass Sie und Ihre Mitarbeiter nicht in die Falle tappen, mit denen Betrüger und Hacker sich Zugang zu Ihrem Geld, Netzwerken oder Ihren sensiblen Daten verschaffen.

Das richtige Risikobewusstsein ist ein schmaler Grat zwischen gesundem Misstrauen und Paranoia. Der goldene Mittelweg ist da nur schwer zu finden. Nicht für uns. Denn wir haben Erfahrungen auf dieser Gratwanderung und sensibilisieren Sie und Ihre Mitarbeiter für die typischen Gefahren.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert